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Simone Ibrahim

Simone Ibrahim

Ein wichtiger Grund, weshalb Extreme uns schaden, auch dann, wenn sie «gut» sind

Ich lese und höre immer wieder darüber, dass es erstrebenswert ist, das Leben ekstatisch und in unbändiger Freude zu leben. Aber wenn immer ich in Phasen von Ekstase und extremer Freude gerate, stelle ich fest, wie anstrengend das ist.

Manchmal bin ich überwältigt von glücklichen Erfahrungen, die ich in meinem Leben mache. Von unbeschreiblicher Schönheit, von tiefem, alles durchdringendem Glück oder grenzenloser Freude. Dadurch habe ich festgestellt, dass ich selbst mehr nach einem Leben in Balance strebe. Dass mir das wohler bekommt, als die Extreme, so ekstatisch sie sich auch anfühlen mögen.

Als ich selbst während einer sehr intensiven Phase meines Lebens durch unkontrollierbare Kundalini-Schübe immer wieder in Zustände von Ekstase geriet, da hat mir die starke Energie grosse körperliche Probleme bereitet, insbesondere meinem Nervensystem.

Als sich grosse Träume von mit von einem Tag auf den nächsten erfüllten, erschöpften mich die enormen Glücksgefühle, die damit einher gingen.

Dasselbe habe ich letzte Woche beobachtet, als ich an einem unfassbar schönen Ort war, dessen fast surreale Perfektion mich überwältigt hat.

Starke Gefühle erzeugen enorme Energie und ein zu viel an Energie tut uns nicht gut. Wenn du ein Gerät an zu starken Strom anschliesst, dann brennt es durch. Diese Energie kann auch zu viel werden, sie kann uns regelrecht durchbrennen.

Viel Energie zu haben kann sich toll und motivierend anfühlen, aber wie alles hat auch diese Medaille zwei Seiten.

Wenn wir in den Extremen einer Polarität leben – welche es auch immer sei – dann verlieren wir die Mitte, das Zentrum unsere ganz persönliche Balance.  

Ich finde es schön, dass wir in einer Welt der Polarität leben und mit diesen Polaritäten spielen und uns in ihnen erfahren können. Aber wenn wir uns zu sehr mit ihnen identifizieren, uns in ihnen verlieren, oder zu lange darin verweilen, dann können wir uns damit auch selbst schaden.

Was ich gelernt habe aus den Erfahrungen mit zu viel Energie durch sehr intensive Gefühle ist, dass es immer hilft diese Energie abzuleiten, nach aussen fliessen zu lassen. Zum Beispiel in die Erde, in Bäume, Steine oder aber, sie mit anderen zu teilen. Wenn wir anfangen zu teilen, was wir im Übermass haben, dann schaffen wir nicht nur ein Gleichgewicht in uns, sondern auch im Netzwerk, von dem wir ein Teil sind. 

Bild: Unsplash

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