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Simone Ibrahim

6 Erkenntnisse, die helfen Veränderung willkommen zu heissen

Veränderung ist so eine Sache. Mal sehnen wir uns nach ihr und mal versuchen wir krampfhaft, sie uns vom Leibe zu halten. Und manchmal auch beides gleichzeitig. Aber ganz egal, ob sie von einer Krise begleitet wird oder herbeigesehnt wurde, es verschafft uns Erleichterung, wenn wir lernen, konstruktiv mit Veränderung umzugehen, anstatt vor ihr zu flüchten oder gegen sie zu kämpfen.

Gerade in den vergangenen vier Wochen hat sich in meinem Leben mal wieder so einiges verändert. Ich lag mit einer bedrohlichen Blutplättchen-Anomalie im Krankenhaus, während gleichzeitig mein Beitrag beim Flow! Summit über die Bildschirme strömte und ich so plötzlich im Wohnzimmer von unzähligen Menschen landete. Innerhalb von wenigen Tagen brach eine Welle der Veränderung in mein Leben. Die Zeichen meines Körpers haben mich dazu veranlasst mein Business an die neue Situation anzupassen und umzustellen und so für neue Balance zu sorgen. Dadurch bin ich unerwartet einen grossen Schritt weiter in meine Lebensvision getreten.

Ich bin froh, dass mich die bereits durchschrittenen Veränderungen in meinem Leben gelehrt haben, mit Transformation umzugehen und sie zu nutzen. Das heisst nicht, dass sie nicht immer noch manchmal auch unangenehm ist, aber ich habe mich entschieden, die Wellen zu reiten und dabei erfahren, dass Loslassen und neu Ausrichten auch Spass machen kann. In diesem Artikel möchte ich 6 Erkenntnisse mit dir teilen, die mir geholfen haben, auch unvorhergesehene Veränderung willkommen zu heissen.

Veränderung ist natürlich

Das Leben ist Bewegung. Wer oder was nicht fähig ist, sich zu verändern, stirbt. Das gilt für alles was existiert. Schau in die Natur, dort ist alles in konstanter Veränderung. Die Sonne, geht auf und unter, die Pflanzen wachsen, machen Blüten, aus den Blüten werden Früchte, die Früchte fallen ab und verfaulen oder werden gepflückt, gegessen, verdaut und ausgestossen. Egal welchen Weg sie gehen, sie werden zu Kompost, der Kompost nährt den Boden und wird schliesslich selbst zum Nährboden der einem neuen Samen ermöglicht sein Potenzial zu entfalten. Auch du veränderst dich konstant und mit dir dein Leben. Deine Zellen verändern sich unaufhörlich, deine Gedanken, deine Gefühle, deine Energie ebenfalls.

Als Menschen auf der Erde befinden wir uns in der Perspektive der dritten Dimension und in dieser Dimension gibt es das Konzept der Zeit. Die Zeit führt dazu, dass alles ein Prozess ist, dass sich alles konstant entwickelt. Das bedeutet, Veränderung ist hier das normalste der Welt. Die Pflanzen und Elemente scheinen damit kein Problem zu haben. Unser Widerstand gegen Veränderung kommt aus unserem analytischen Verstand, den Gedanken und Überzeugungen, die uns in die Zukunft und in die Vergangenheit ziehen. Das führt zu Widerstand gegen die natürliche Bewegung des Lebens und deshalb zu Leiden. Wir leiden also nicht, weil wir Veränderung erfahren, sondern, weil wir uns gegen den Fluss des Lebens wehren; weil wir etwas festhalten wollen, dass gehen möchte oder etwas wegmachen wollen, das gerade ist.

Loslassen gehört zum Prozess der Veränderung

Was vielen Menschen Angst macht im Prozess der Veränderung ist das Loslassen. Obwohl das Loslassen natürlicher Teil jeder Veränderung ist. In meiner Arbeit mit Klienten, stelle ich immer wieder fest, dass Menschen eigentlich nicht Angst vor dem Loslassen haben, sondern vor der vorübergehenden Leere, die erscheint, wenn wir losgelassen haben. Aber in dieser Leere liegt ein unermesslicher Wert. Sie trägt in sich das Potenzial der Fülle und ist daher ein Feld der Kreativität. Erst wenn wir durch die Leere gehen, können wir etwas wirklich Neues erfahren. Wenn wir diese Leere nicht erlauben, werden wir immer wieder dasselbe wiederholen. Wir schöpfen aus dem bereits bekannten Repertoire an Gedanken, Gewohnheiten und Handlungen. Die Leere ist das göttliche Gefäss, aus dem neue Impulse auftauchen. Befindest du dich darin, stehst du vor der Wahl, etwas wirklich Neues zu erschaffen und dich über das Bekannte hinaus zu entwickeln.

Wenn ich mit meinen Klienten in inneren Reisen in diese Leere gehe, so haben sie meist Angst, von ihr verschlungen zu werden oder sich darin aufzulösen. Aber das ist nur das Ego, das sich an nichts mehr spiegeln und sich daher mit nichts mehr identifizieren kann. Deshalb kann loslassen auch traurig machen und schmerzhaft sein, daran ist auch nichts falsch. Die Leere bietet jedoch den Raum, die wahre Essenz zu spüren und aus ihr zu erschaffen. Das heisst mit jedem Loslassen stirbt ein Teil von dir und du kannst förmlich eine neue Person werden. Dabei wirst du erfahren, dass es etwas in dir gibt, das unsterblich ist; es ist nur deine Form, die sich verändert.

Veränderung beraubt dich nicht deiner Schöpferkraft

Das Gefühl, der Veränderung ausgeliefert zu sein, bringt dich schnell in eine Opferidentifikation. Als Opfer sind wir davon überzeugt, schwach und machtlos zu sein. Das Opfer ist aber nur eine von vielen Rollen, der wir im Leben begegnen und entspricht nicht dem, was wir wirklich sind. Natürlich sind wir dem Prozess der Veränderung ausgesetzt – weil wir selbst konstante Veränderung sind. Dennoch können wir durch unseren Fokus die sich bewegenden Energien lenken. In Wahrheit sind wir als Menschen grossartige Schöpfer. Wir sind fähig, neue Realitäten zu erschaffen und nie Dagewesenes zu manifestieren. Anstatt auf das zu reagieren, was wegfällt und aus dem Mangelgefühl heraus zu entscheiden, nimm dir Zeit herauszufinden, was dir guttut und was du wirklich willst. Und dann übernimm Verantwortung und handle entsprechend. Selbst in Zeiten grosser Veränderung kannst du immer noch bewusst kreieren. Wenn du es nicht bewusst tust, dann wirst du es unbewusst tun. Du kannst dich zum Beispiel fragen «Was mache ich daraus?». Das ist Alchemie. Der Alchemist nutzt was er hat und kreiert daraus etwas Neues, das für ihn von Wert ist.

Wir haben nicht wirklich Angst vor Veränderung

Immer wieder habe ich Menschen sagen gehört, dass sie Angst haben vor dem Unbekannten, das Veränderung mit sich bringt. Aber haben wir wirklich Angst vor dem Unbekannten? Ich habe bei mir selbst beobachtet, dass es mir schwerfällt, etwas einfach nicht zu wissen. Aber es wäre gar nicht so schlimm, wenn ich dieses Nicht-Wissen einfach so stehen lassen könnte. Aber wir fühlen uns ausser Kontrolle, wenn wir nicht wissen und stellen uns dann oft das Schlimmste vor, weil wir denken, dass wir so darauf vorbereitet sind. Dadurch leben wir nicht mehr im Jetzt, sondern in einer von uns schwarz gemalten Zukunft, die noch nicht einmal existiert. Und es ist die Angst vor genau diesen Dingen, die wir in unseren Gedanken kreieren, die es uns so unangenehm macht. Das Problem ist also nicht das Unbekannte an und für sich. Die Frage ist, kannst du es aushalten nicht zu wissen, oder projizierst du in diese Leere etwas rein, einfach damit etwas da ist – auch wenn es dir Angst macht? Es ist in Ordnung offene Fragen zu haben und – wie es Rilke so schön sagt­ – allmählich in die Antworten hineinzuleben. Nur so kannst du zu deiner eigenen Antwort werden.

Das Leben und die Schöpfung sind nicht gegen uns

Dass wir das Unbekannte schlecht aushalten können hat damit zu tun, dass wir dem Leben oder der Schöpfung oft nicht vertrauen. Dabei lehren uns gerade diese Phasen, dem Leben noch mehr zu vertrauen. Leider haben wir oft aus vergangenen Erfahrungen den Schluss gezogen, dass das Leben uns in irgendeiner Form bestraft oder nicht unterstützt. Wir projizieren unbewusst unsere Eltern in das Göttliche hinein und denken dann, dass die Schöpfung genau so ist, wie unsere Eltern. Und die waren nicht selten bestrafend, fordernd und liebten uns nicht bedingungslos. Aber so ist das Leben nicht. Die Schöpferkraft liebt uns für das was wir sind. Bedingungslos. Das Leben nimmt uns nie etwas, ohne uns etwas Neues zu schenken. Wenn ich zurückdenke an die Verluste in meinem Leben so waren sie immer Tore in mehr Fülle. Innere oder äussere Fülle. Das Leben will nicht, dass wir uns mit weniger zufrieden geben, als uns zusteht oder weniger, als wir verdient haben. Uns allen steht es zu, glücklich zu sein und Gutes zu empfangen. Wir müssen nichts dafür tun, es uns nicht verdienen, es ist unser Geburtsrecht. Das Leben möchte, dass wir die Reise geniessen.

Neugier hilft offen zu sein für Veränderung

Was dir helfen kann, dich einfacher auf Veränderung einzulassen ist eine Haltung der Neugier. Neugier öffnet dich für das Neue und ist weder voreingenommen, noch urteilend. Sie richtet deinen Blick nach vorne, hält nicht an vergangenen Enttäuschungen, Gefühlen und Gedanken fest. Die Neugier denkt «ok, mal schauen, was die Veränderung bringt.» Veränderung macht das Leben schliesslich ja auch interessant. Sie führt dazu, dass das Leben ein Abenteuer bleibt, in dem wir uns stetig weiterentwickeln, neue Erfahrungen machen und dadurch bewusster werden. Entwicklung ist etwas, dass wir natürlicherweise wollen, denn wir sind die Evolution. Eine neugierige Haltung bringt dich ins Hier und Jetzt, wo das Leben tatsächlich stattfindet. Das bringt Leichtigkeit. Das heisst nicht, dass du keine Angst mehr haben darfst vor Veränderung, aber es gibt eben noch viel mehr, als die Angst. Und weil Veränderung viel Energie braucht, vergiss nicht, dich dabei gut zu nähren; körperlich, gedanklich, emotional und energetisch, so dass du die Welle reiten kannst, wenn sie kommt.

Bild: Ross Findon via Unsplash

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